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Wo Schüler für Schüler kochen

Eine Mittagsversorgung an Schulen hat vielfach nicht den besten Ruf, gilt oft als wenig schmackhaft und teuer. Die Erlenbachschule Elz hat mit einem im November 2012 gestarteten Mittagstisch-Projekt das Gegenteil bewiesen. Das Erfolgsrezept: Hier kochen Schüler für Schüler und diese setzen dabei auf frische, gesunde Zutaten regionaler Lieferanten.                                  

 Ein Gespräch mit dem Rektor und der Konrektorin

der Erlenbachschule

Herr Keller, Frau Kallenbach, Ihr Schulprojekt „Schüler kochen für Schüler“ läuft nunmehr seit etwa einem Jahr. Wie sieht Ihr Fazit der ersten Wochen aus?

Karsten Keller: Sehr positiv, in jeder Hinsicht. Die Schüler sind mit Begeisterung bei der Zubereitung des Mittagstischs dabei. Und – das darf nicht unterschätzt werden – es schmeckt allen.

Beate Kallenbach: Auch die anfänglichen Bedenken, dass wir uns mit diesem eigenständig entwickelten Projekt organisatorisch überheben, haben sich zerstreut. Kreis und Schulamt haben uns hier tatkräftig unterstützt. Schüler und Lehrer sind mit Feuereifer dabei. Es läuft!

Wie viele Schüler nehmen aktuell das Angebot an, und wie viele Schüler können Sie maximal mit Ihrem Mittagsangebot versorgen?

Karsten Keller: Aktuell geben wir dienstags und donnerstags etwa 35 Essen aus. Bei den derzeit gegebenen Rahmenbedingungen haben wir Kapazitäten für die Mittagsversorgung von etwa 50 Schülern.

Wie kalkulieren Sie bei diesen Mengen und einem Preis von 3 Euro für ein komplettes Mittagsmenü profitabel zu sein?

Beate Kallenbach: Es geht uns nicht um die Erwirtschaftung von Gewinnen, sondern die regelmäßige und gesunde Ernährung unserer Schüler, die dabei auch bestimmte Abläufe kennenlernen und Sozialkompetenzen erwerben.

Karsten Keller: Und sollte am Ende ein kleiner Betrag übrig bleiben, würde uns das freuen. Aber erstens ist das derzeit nicht abzusehen und zweitens würden wir diese Beträge wieder in das Projekt investieren.

Gesunde und frische Kost gilt als teuer…

Karsten Keller: Das war auch unsere anfängliche Befürchtung. Aber wir zeigen: Es geht! Wir kalkulieren sehr genau, tagesaktuell und setzen auf regionale Lieferanten. Von Vorteil ist, über die relevante Infrastruktur zu verfügen.

Beate Kallenbach: Letztlich vertrauen wir auch auf das Können unserer verantwortlichen Lehrkräfte und nicht zuletzt der Schüler. Gerade für letztere ist es oft eine überraschende Erkenntnis, wie gut sie doch bestimmte Dinge können.

Sie sprechen die Einbindung der Schüler in die Essensvor- und -zubereitung an. Was genau versprechen Sie sich davon?

Beate Kallenbach: Das Essen soll gesund im Sinne von vitamin- und mineralstoffreich, aber auch schmackhaft sein. In der Schule soll so Geschmacksbildung stattfinden und der Wert von gemeinsamen Mahlzeiten mit traditionellem Essen erfahren werden. Durch die Zubereitung des Essens in der Schule können alle Schüler Mitwirkungsmöglichkeiten bei der Zusammenstellung der Speisekarte bekommen.

Karsten Keller: Die Schüler der Klassen 8a und 8b sowie 9H, die am Wahlpflichtunterricht teilnehmen, lernen zudem theoretische Aspekte gesunder Ernährung, zum Beispiel Rezepte nach gesundheitlichen und praktischen Aspekten auszuwählen. Sie lernen Mengen abzuschätzen, den sachgerechten Umgang mit Lebensmitteln, die Planung von Arbeitsabläufen, die Aufgabenplanung und -verteilung.

Beate Kallenbach: Und die Schüler lernen wichtige alltägliche Dinge: den Umgang mit Küchengeräten, Kostenkalkulation, Unfallgefahren, Ordnung und Sauberkeit und erhalten Sicherheitshinweise.

Ein gutes Stichwort. Wie steht es um die Hygiene in der Essenszubereitung und im Umgang mit Lebensmitteln? Die deutschen Behörden stellen hier ja erhebliche Anforderungen.

Karsten Keller: In der Tat ist die Hygiene ein zentraler Punkt. Aber hier haben wir uns als Schule informiert und weitergebildet. Nicht zuletzt erhielten die Schüler eine Hygieneschulung vom Gesundheitsamt, für die sie auch eine entsprechende Bescheinigung bekamen.

Das Projekt bedeutet eine zusätzliche Belastung für Sie und die Schüler neben den schulischen Aufgaben …

Karsten Keller: Ohne Zweifel, sind mit dem Projekt zusätzliche Aufgaben verbunden. Aber das Lehrerkollegium wie auch die Schüler nehmen diese gern auf sich, das zeigen die ersten Wochen. Und ich bin optimistisch, dass dies auch so bleiben wird. Der Spaß und der Nutzen sind einfach groß genug.

Beate Kallenbach: Man muss auch sehen, dass die Schüler neben all den theoretischen und praktischen Fähigkeiten durch das gemeinsame Arbeiten an einer realen Aufgabe auch soziale Kompetenzen erwerben. Sie erarbeiten sich Erfolgserlebnisse und Anerkennung. Das motiviert sie wie uns.

Herr Keller, Frau Kallenbach, vielen Dank für das Gespräch.